Isabell Eberlein

Ehemals Vorstand (2018–2022)
Schwerpunkt Bundes-Angelegenheiten

Wo lebst Du momentan?
Im schönen Kreuzberg. In der Nähe der Markthalle IX.

Was macht eine lebenswerte Stadt für Dich aus?
Eine lebenswerte Stadt ist für mich eine Stadt, mit der ich mich verbunden fühle und in der ich mich gern im öffentlichen Raum aufhalte. Plätze, Ufer, Brücken und Straßen und Gehwege, die so gestaltet sind, dass wir nicht sofort weiterhetzen wollen, weil sie ruhig und natürlich sind. Eine lebenswerte Stadt hat für mich aktive Nachbarschaften, in denen man sich kennt und unterhält und für eine lebenswerte Umgebung einsetzt. Man kann sich auf kurzen Wegen vom Wohnort zur Arbeit, zu Freund*innen bewegen – am wunderbarsten und entspanntesten natürlich mit dem Fahrrad. Das geht nur, wenn es eine entspannte Atmosphäre, gegenseitigen Respekt und Rücksichtnahme auf die unterschiedlichsten Lebensbedürfnisse gibt. Eine lebenswerte Umgebung bedeutet für mich viel Platz, viel Grün, wenig Lärm, gute Luft.

Und im Gegensatz dazu, was macht eine Stadt weniger attraktiv?
Nicht-Orte. Öffentlichkeit, in der man sich nicht aufhalten will. Orte, von denen man schnell wieder weg will. Das 69. Shopping-Center, zu dem alle mit dem Auto hinfahren, um Sachen zu kaufen, die sie eigentlich gar nicht brauchen. Kontaktlosigkeit und Anonymität auf allen Ebenen. 60 Sekunden warten zu müssen, um als Radfahrer*in oder Fußgänger*in eine Straße zu überqueren. Lärm, Abgase, schlechte Luft und die ständige Gefahr, die überall lauern, sobald man das Haus verlässt. Deswegen bleiben alle in ihren Wohnungen.

Stell Dir vor, Du wirst Bürgermeister*in für einen Tag; was würdest Du anpacken?
Puh, ein Tag ist natürlich viel zu kurz, aber da ich sehr pragmatisch bin, mach ich natürlich was draus. Ich würde den Menschen an diesem einen Tag Visionen aufzeigen, die sie dann in den weiteren Tagen gemeinsam umsetzen können. Dafür würde ich in Berlin den kompletten S-Bahn-Ring autofrei machen und quasi einen riesiges Stadtfest organisieren, das dezentral in jeder Straße stattfindet und die Unterschiedlichkeit dieser Stadt repräsentiert. Während dann die eine Straße zur Partymeile wird, wird die andere zur Spielwiese für Kinder und die dritte zur Begegnungszone und zum Austausch für Anwohner*innen. Gleichzeitig gibt es Partizipationsformate und Bürger*innendiskussionen. Gemeinsam arbeiten die Anwohner*innen dann daran, diese Vision Realität werden zu lassen.

Wie unterstützt Du Changing Cities auf dem Weg zu lebenswerten Städten?
Ich bringe meine Ideen und Visionen im Vorstand mit ein und kümmere mich um die Vernetzung zu anderen Akteuren. Außerdem bin ich im Team #BundesRad und arbeite an der deutschlandweiten Vernetzung. Und beim Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg bin ich auch.

Mit was verbringst Du (neben Deinem Engagement für Changing Cities) gerne Zeit?
Mit Yoga, Wandern, Reisen oder Fahrradfahren. Draußen in Brandenburg. Da ist es auch schön.

Und zum Schluss: Verrätst Du uns noch Dein Lebensmotto?
„Du musst dir schon selbst Konfetti in dein Leben pusten.“ Wenn dir die Welt, so wie sie gerade ist, nicht gefällt, dann musst du sie eben verändern.